Eingewöhnungskonzept
von Eltern begleitet- Bindungsperson orientiert
Kinder, die neu in den Kindergarten aufgenommen werden, brauchen die Unterstützung und Begleitung durch vertraute Bindungspersonen, in der Regel die Eltern, Großeltern…. Dies gilt für alle Kinder, vor allem jedoch für die jüngeren, insbesondere für Kinder mit 2 Jahren oder noch jünger.
Bindungspersonen dienen dem Kind als „sichere Basis“, von der aus es die Welt erkundet und zu der es zurückkommt, wenn es Unterstützung braucht.
Damit der Start in eine für das Kind neue und unbekannte Welt gelingt, ist eine behutsame Eingewöhnung eines Kindes in das Kindergartengeschehen wichtig, dazu brauchen wir Ihre Mitarbeit!
Die Eingewöhnungsphase in unserem Kindergarten gestalten wir wie folgt:
- An „Schnuppertagen“ vor der eigentlichen Aufnahme, können die Eltern mit ihrem Kind erste Kontakte zu den künftigen Erzieherinnen, dem Gruppenraum und zu der Kindergartengruppe knüpfen.
- Zu Beginn eines neuen Kindergartenjahres sind meistens mehrere Plätze in der Kindergruppe neu zu belegen. Das bedeutet, dass mehrere Kinder in einer Gruppe neu aufgenommen werden.
- Wir organisieren diese Aufnahmen der neuen Kinder gestaffelt, d.h. über einen längeren Zeitraum, so dass möglichst nur ein Kind eingewöhnt wird. So haben die Erzieherinnen viel Zeit für das einzelne Kind und seine Eltern.
- In einem „Aufnahmegespräch“ mit den Eltern vor der Aufnahme erkundigen sich die Erzieherinnen über die bisherige Entwicklung des Kindes und besprechen die Vorgehensweise bei der Eingewöhnung des Kindes.
- Eine Erzieherin wird dem Kind als „Eingewöhnungserzieherin“ zugeordnet. Falls das Kind zu einer anderen Erzieherin einen engeren Kontakt aufbauen sollte, strukturieren wir um.
- In der ersten Zeit des Kindergartenbesuchs müssen die Eltern oder eine andere Bindungsperson (Oma, Tagesmutter…) mit anwesend sein.
- Das Kind ist an drei Tagen pro Tag nur 1-2 Stunden mit Mutter, Vater …. in der Gruppe. Die Bindungsperson verhält sich passiv. D.h. sie drängt das Kind nicht und spielt nicht mit den anderen Kindern, sie ist für das Kind der „sichere Hafen“ zu dem es jederzeit zurückkehren kann.
- Die Eingewöhnungserzieherin zeigt dem Kind und den Eltern die Spiel-möglichkeiten und die Tagesstruktur der Gruppe.
- Die Eingewöhnungserzieherin bleibt in der Nähe des Kindes, spielt mit dem Kind und bietet sich dem Kind als Bezugsperson an, drängt sich aber nicht auf, und baut langsam ein Vertrauensverhältnis zum Kind auf.
- Sie beobachtet das Kind, um einzuschätzen wie schnell sich das Kind lösen könnte.
- Je nach Verhalten des Kindes werden die ersten Trennungsversuche vereinbart, bei 2-Jährigen nicht vor dem 4. Tag.
- Es werden Rituale gefunden, die die Trennung erleichtern helfen, z. B. Küsschen geben, winken….
- Während der ersten kurzen Trennungsversuche (max. 30 Minuten) verlassen die Eltern den Gruppenraum bleiben jedoch in dessen Nähe im Kindergarten-gebäude, auch wenn das Kind weint. Sollte die Erzieherin das Kind nicht in wenigen Augenblicken (längstens 3 Minuten) beruhigen, werden die Eltern wieder in das Zimmer gebeten. Es gibt keinen 2. Trennungsversuch an diesem Tag.
- Die weiteren Trennungszeiten werden auf das jeweilige Kind abgestimmt,
- Die Eltern verabschieden sich von ihrem Kind zuerst für nur kurze Zeit, dann für allmählich länger werdende Zeiten.
- Die Eltern sind währenddessen jederzeit erreichbar.
- Während der Eingewöhnungszeit befinden sich die Eltern und Erzieherin im regelmäßigen Austausch.
- Die Eingewöhnungszeit kann als abgeschlossen gelten, wenn sich das Kind von den Eltern verabschiedet oder sich von der Erzieherin trösten lässt.
- Dieser Prozess dauert mindestens eine Woche, meistens zwei – drei Wochen, in selteneren Fällen auch mehr.
- Der Kindergartenbesuch sollte anfangs nur halbtags stattfinden.